Julia wurde erhört – der Frühling ist da und Ufa versinkt im Schlamm

Seit ungefähr einer Woche hat es in Ufa nicht mehr geschneit. Jeden Morgen wird man von der Sonne geweckt und den ganzen Tag über erfreuen blauer Himmel und Vogelzwitschern unsere Herzen.

Man könnte meinen, es wäre das Paradies auf Erden, doch seht selbst: DSCN4139

Das warme Wetter lässt den sich meterhoch auftürmenden Schnee tauen und das Schmelzwasser bildet reißende Flüsse, die sich ihren Weg ins Belaja-Tal suchen. Die unbefestigten Gehwege werden zu schlammigen Tümpeln und als wenn es nicht genug wäre, dass man bis zu den Knöcheln im Modder steht, besprenkeln einen auch noch die vorbeifahrenden Autos mit großen Fontänen aus den tauwassergefüllten Schlaglöchern.

DSCN4130Als sich einer der Ufapoeten gestern auf den Weg machte, um diese Schlammschlacht fotografisch festzuhalten, geriet er in eine nahezu lebensbedrohliche Situation. Auf seinem Spaziergang entlang einer Fernverkehrsstraße gab der angetaute Schnee unter dem arglosen Ufapoeten plötzlich nach. Unter der Schneedecke hatte sich einer der Schmelzwasserflüsse seinen Weg gebahnt und den darüber liegenden Schnee langsam aufgeweicht. Der Poet rutschte in den Hohlraum und sofort ergoss sich die schlammige Brühe in seine Schuhe.

Eine auf der gegenüberliegenden Straßenseite entlangstöckelnde Russin brach in schallendes Gelächter aus, als sie den erbosten Aufschrei des Poeten vernahm. Verächtlich blickte er ihr hinterher und konnte Zeuge werden, wie kleine Sünden sofort bestraft werden, denn nur etwa 10m Meter weiter ereilte die Dame ein ähnliches Schicksal. Auch sie brach durch den Schnee in den Schlamm durch, konnte sich jedoch nicht schnell genug wieder aus dem Loch befreien, weil sich einer ihre Stiefel schmatzend im Modder festgesaugt hatte. Das nächste vorbeifahrende Auto gab ihr den Rest. Es raste durch die große Pfütze am Straßenrand und übergoss die Dame mit einem Schwall herrlich erfrischenden Tauwassers. Schadenfreude ist doch immer noch die schönste Freude.

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