Schülerwettbewerb auf Russisch – man lernt nie aus

Am Montag den 12.04. beginnt in Ufa die „Woche der deutschen Sprache in Baschkortostan“. Bis zum 17.04. sind alle Interessierten, Kenner und Freunde der deutschen Kultur zu verschiedenen Wettbewerben, Olympiaden, einem Kinofestival und vielen weitern Veranstaltungen herzlich eingeladen.

BühneEinen kleinen Vorgeschmack auf die kommende Woche konnte man bereits am letzten Donnerstag im Gymnasium Nr. 86 bekommen. Die Kinder dieser ufaer Schule, ebenso wie weitere aus ganz Baschkortostan angereiste Schüler trafen sich in der Aula zum Theaterwettbewerb „Unsere kleine Bühne“. Die beiden Ufapoeten und 4 weitere Freunde waren eingeladen, um als Muttersprachler auf den Jury-Stühlen platzzunehmen und am Ende des Wettbewerbs den Sieger zu küren.

Wir wurden mit einem vielfältigen und liebevoll zusammengestellten Programm aus Sketchen, Rezitationen klassischer deutscher Literatur und Theaterstücken erfreut. Die Schüler hatten sichtlich Spaß daran, ihr Publikum zu unterhalten und der Applaus war ihnen für diese wirklich gelungenen Aufführungen immer sicher. Zum Abschluss bot – natürlich außer Konkurrenz – eine Gruppe von Deutschstudenten aus der Baschkirischen Staatlichen Universität ihre Interpretation von Heinrich Heines „Sie saßen und tranken am Teetisch“ dar.

JuryIm Anschluss hatte die 6-köpfige Jury eine schwere Aufgabe zu bewältigen. Aus all den hervorragenden Darbietungen mussten in 4 verschiedenen Kategorien jeweils die besten bestimmt werden. Bei der Siegerehrung kam es dann zu einer für die Jurymitglieder überraschenden Wendung, in der bis dahin sehr fröhlichen Veranstaltung.

Die Gesichter der anwesenden Lehrkräfte verdunkelten sich zusehends. Die von den Preisrichtern erkorenen Gewinner schienen auf den Punktzetteln der Lehrer keinen der vorderen Plätze belegt zu haben. Was war geschehen? Hätten wir eine andere Theatergruppe bevorzugen sollen? War unser Urteil ungerecht? Oder gab es andere Gründe für den plötzlichen Stimmungswandel?

Als alle Schüler und die Besucher nach der Veranstaltung den Saal verlassen hatten und die Jury mit einigen Lehrern allein zurückblieb, wurden wir sogleich deutlich darauf hingewiesen, welches Vergehens wir uns schuldig gemacht hatten. Es war nicht vorgesehen gewesen, dass es bei diesem Wettbewerb neben den gekrönten „Gewinnern“ auch bei der Siegerehrung nicht erwähnte „Verlierer“ gegeben hatte. Der Wettkampf sollte dazu dienen die Schüler weiter zum Erlernen der deutschen Sprache zu motivieren und auf keinen Fall derart enden, dass extra aus 300 km Entfernung angereiste Klassen ohne Widmung wieder nach Hause fahren.

Nun ja! Dieser pädagogische Hintergedanke hätte uns einleuchten können. Möglicherweise wäre es jedoch auch von Vorteil gewesen, wenn man die eigeladene, größtenteils erziehungswissenschaftlich nicht geschulte Jury auf diesen Aspekt im Voraus hingewiesen hätte. Für das nächste Mal haben wir nun hilfreiche Hinweise erhalten, wie eine Siegerehrung dieser besonderen Art sprachlich zu gestalten ist. Wie eine korrekte Bewertung der einzelnen Beiträge einer solchen Veranstaltung vorzunehmen ist, konnten wir auch gleich noch praktisch üben. Die von uns festgelegten Platzierungen konnten natürlich so nicht stehenbleiben und mussten geändert werden. Am Ende gab es 4 Kategorien mit jeweils mehreren ersten, zweiten und dritten Plätzen, sodass jede der gezeigten Aufführungen mindestens mit einer Bronzemedaille belohnt wurde.

Ein Kommentar to “Schülerwettbewerb auf Russisch – man lernt nie aus”

  1. Julek says:

    Тоби, теперь тебя можно и в КВН приглашать?)))))))))))))