Poeten in Ufa » Julia http://ufa.platforma09.de Thu, 10 Feb 2011 09:53:04 +0000 DE-de hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.4.1 Liebe Leser… http://ufa.platforma09.de/?p=674 http://ufa.platforma09.de/?p=674#comments Mon, 29 Nov 2010 18:12:21 +0000 Tobi http://poeten-in-ufa.de/?p=674 …leider sind nun schon seit einiger Zeit keine Beiträge der beiden Ufapoeten mehr erschienen. Das liegt daran, dass unser Projekt für dieses Jahr beendet ist und wir nicht mehr in Ufa weilen. Die Freunde Baschkortostans e.V. arbeiten jedoch daran, dass es bald wieder neue Freiwillige gibt, die sich von Halle auf den Weg nach Ufa machen, um ein aufregendes Austauschjahr zu erleben und ihre Eindrücke mit Ihnen, unseren treuen Lesern, zu teilen. Die Webseite bleibt also weiterhin bestehen und wenn das Projekt fortgesetzt wird, dann wird es auch wieder Spannendes aus Ufa, Baschkortostan und Russland zu lesen geben, dann allerdings von neuen Ufa-Poeten. Bis dahin bitten wir um etwas Geduld.
Wir verabschieden uns nun, danken für Ihr Interesse und wünschen Ihnen bereits jetzt eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Herzliche Grüße
Ihre Ufapoeten
Julia Hoppe und Tobias König

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Von der mitteljakutischen Niederung bis zum ostsibirischen Tiefland – Für Russland zählt jeder! http://ufa.platforma09.de/?p=663 http://ufa.platforma09.de/?p=663#comments Mon, 04 Oct 2010 15:18:45 +0000 Julia http://poeten-in-ufa.de/?p=663 Das größte Land der Erde beheimatet eine ganze Menge Leute. Wie viele Menschen sich als Bürger der Russischen Förderation bezeichnen, wird sich bei der diesjährigen Allrussischen Volkszählung vom 14. bis 25. Oktober herausstellen.

pic-perepis-01Bei der Erhebung geht es darum, demografische Angaben von all jenen Personen zu gewinnen, die sich zum Zeitpunkt vom 14.10.  0 Uhr bis 25.10. auf dem gesamten Territorium Russlands befinden. Also auch Ausländer, die nur vorübergehend, zu Besuch oder befristet im Land sind. Auch im Ausland oder im All ist man von der Umfrage nicht befreit. Die drei Kosmonauten, die sich derzeit noch im All auf der “Sojus”-Trägerrakete befinden werden zu gegebener Zeit per e-Mail auf die Fragen, wie Familien- und Bildungsstand, Sprachen, Wohnungstyp und Material der Außenwände des Wohnhauses antworten.

Ende 2009 wollte Premierminister Putin die geplante Volkszählung von 2010 aufgrund der zu hohen anfallenden Kosten (circa 10 Mrd. Rubel) noch auf das Jahr 2012 verlegen, doch Präsident Medwedew bestand auf die Erhebung. So hat die Volkszählung in den entfernt gelegenen und schwer zugänglichen Gebieten bereits am 1. April des Jahres begonnen. Zu diesen Gebieten gehören 126 Kreise in 26 Subjekten der Russischen Förderation. Zwei Wochen vor Beginn der offiziellen Volkszählung wurde bereits in 40 Dörfern der Halbinsel Kamtschatka mit der Erhebung begonnen. 194 Zähler wurden angeheuert, den Einwohnern Kamtschatkas 25 Fragen zu Nationalität und Wohnbedingungen zu stellen. Wie viele Zähler dann ab nächster Woche den Rest der Föderation zählen, ist unbekannt.

Die erste Volkszählung wurde 1897 im Russischen Reich durch einen Fragebogen über demografische Angaben durchgeführt. Das Ergebnis waren 129,9 Millionen gezählte Bürger im Reich. Bei der ersten Erhebung der Sowjetunion im Jahre 1926 machten bereits 147 Millionen Menschen Angaben zum Fragebogen.  Auf dem Fragebogen standen 14 Fragen, darunter auch zu „Völkerschaft”, „Muttersprache”, „Lese- und Schreibkundigkeit”. Die Demographen erhielten somit umfassende Angaben, besonders über die soziale Zusammensetzung und über die Familien. Im heutigen Russland fand 2002 die erste Volkszählung statt und erbrachte folgendes Ergebnis: 145,2 Millionen Einwohner.

Wie viele Völker und Völkerschaften in Russland leben, auch das soll die Volkszählung beantworten. Nach den Angaben der Erhebung des Jahres 2002 leben in Russland 182 Völkerschaften. Ethnologen gehen davon aus, dass sich die Zahl der Volksgruppen durch eine verstärkte nationale Selbstidentität vergrößert hat, sich eigene ethnokulturelle Volksgruppen aus größeren Völkern abgespaltet haben. Dazu gehören Kaitagazen, Kubatschinzen, Bulgaren, Bessermjanen. Aber auch Elfen, Hobbits und Rossijane wurden bei der letzten Zählung in Russland als Nationalitäten gemeldet. Die Volkszählung von 2010 wird konkretisieren, wie viele Völker und Völkerschaften in Russland leben und welche Sprachen sie sprechen.

России важен каждый! – Für Russland zählt tatsächlich jeder!1C29240B-1645-425A-AEA0-62A182E07624_mw800_mh600_s

Wer sich den Fragebogen auf Deutsch gerne einmal anschauen möchte, kann sich auf http://www.perepis-2010.ru/perepis-foreigner/ weiter belesen.

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Ein Orgelkonzert ohne Orgel – vom Improvisieren einer Gemeinde http://ufa.platforma09.de/?p=652 http://ufa.platforma09.de/?p=652#comments Thu, 23 Sep 2010 05:39:36 +0000 Julia http://poeten-in-ufa.de/?p=652 Mittwochabend, 19 Uhr. Geduldig warten die Besucher in der kleinen Kirche der evangelisch-lutherischen Gemeinde auf die kommenden Klänge. Zeit, sich die kleine Steinkirche, die seit Beginn der Renovierungsarbeiten einen großen Fortschritt erlebt hat, genauer zu betrachten.

KirchenkreuzDie winzige Kirche erstrahlt mittlerweile zumindest innerlich in neuem Glanz. Während vor der Tür die Backsteine der Fassade teilweise noch immer im nackten Terrakottarot daliegen, zieren innerlich weißgeputzte Wände den Kirchraum und geben dem Raum einen leicht sterilen Schein. Sechs halbrunde hohe Plastikfenster mit Milchglasscheiben, auf die Pfarrer Minich besonders stolz ist, verhindern die Sicht auf die Baustelle. 14 geschliffene Birkenholzbänke bieten Sitzgelegenheit für die circa 50 Gäste. Ein ebenso schlichter hölzerner Altar mit Rednerkanzel und Holzkreuz schmückt den Altarraum. Sogar eine Heizung für die kalten Wintertage ist montiert und betriebsbereit. Weiße Lampen, die die Form eines Kronleuchters nachahmen, lassen die Kirche in hellweißem Licht erstrahlen.

Ja, gemütlich ist die renovierte Kirche bei weitem nicht, aber man spürt den Stolz der Gemeinde, auf den fertigen Innenraum. Pünktlich zum 100jährigen Jubiläum der Gemeinde sollten die Bauarbeiten fertig sein, zumindest das Herz des Gotteshauses konnte dem Anspruch gerecht werden.

Dennoch ließ sich die Gemeinde von den langjährigen Bauarbeiten nicht stören. Der wöchentliche Gottesdienst und der Bibelnachmittag am Mittwoch wurden vehement durchgeführt.

KircheEinen großen Traum hat die Gemeinde aber noch: eine echte Kirchenorgel. Dafür wird fleißig Geld gesammelt und gehofft. Doch auch vom fehlenden Instrument lässt die Kirchgemeinde nicht aus der Ruhe bringen. Ein e- Piano der Marke Casio gleicht die fehlenden Orgelklänge bisher aus.

Am gestrigen Tag, den 22.09.2010 fand der Abend der Kirchenmusik in der evangelisch-lutherischen Gemeinde der Stadt Ufa statt. Orgel- und Flötenmusik stand auf dem Programm. Durch vier Hände erklang auf der provisorischen Orgel Bachmusik. Es ist erstaunlich, wie gut solch ein kleines elektronisches Instrument den Klang einer Orgel nachahmen kann, doch es gelang mit Erfolg! Wenn auch nicht so kraftvoll und energiegeladen wie ein originales Pfeifenregisterinstrument, ergriffen Johann Sebastian Bachs Präludium in a-Moll, Toccata in d-Moll und Suite No. 3 trotzdem direkt das Herz. Ein Flötenduett und eine Suite für Flöte und Orgel bereicherten den Abend der Kirchenmusik, über dem Bach seine Hand hatte.

KonzertWas die Querflöte an Leichtigkeit mitbrachte, fehlte der Pseudoorgel an Schwermut und Kraft, dennoch verstanden es die Musiker mit höchster Professionalität, das Manko auszugleichen. „Eine echte Orgel ist natürlich unser Traum, aber in dieser kleinen Kirche reicht eigentlich das Piano aus, um den Raum akustisch zu füllen“, so Corinna Sons, die Organistin und Pianistin des Abends.

In den nächsten zwei Monaten soll im Innenraum ein Balkon errichtet werden, auf dem dann zukünftig eine richtige Kirchenorgel stehen und erklingen soll. Die Gemeinde hofft auf die Spende einer ausrangierten Orgel aus Deutschland oder den Niederlanden. Eine Organistin gibt es schon, wünschen wir der Gemeinde für die Zukunft und gerade für die Weihnachtszeit die Erfüllung ihres Traumes!

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Made in Baschkortostan: Flüssiges Gold der Leidenschaft http://ufa.platforma09.de/?p=638 http://ufa.platforma09.de/?p=638#comments Mon, 30 Aug 2010 11:05:45 +0000 Julia http://poeten-in-ufa.de/?p=638 Baschkortostan – Heimat von ungefähr 100 vielfältigen Nationen, unzähliger Wälder und Wiesen, einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt und gleichzeitig Geburtsort des einzigartigen baschkirischen Honigs. Er gilt als beliebtestes Mitbringsel der Republik, wird auf Verkaufsmärkten und auch im Internet als bester und reinster Honig weltweit angepriesen und ist wohl fast bei jedem Russen unabdingbarer Begleiter des täglichen Teegenusses.

Flüssiges GoldWas aber macht ihn so besonders und zum Aushängeschild Baschkortostans? Ist es der einzigartige Geschmack, der durch spezielle Pflanzenarten in der Umgebung zustande kommt? Ist es eine ausgefallene Herstellungsmethode, die den Honig besonders wertvoll macht? Oder sind es gar Inhaltsstoffe, die dem baschkirischen Gold zur Nummer 1 aller Honigsorten verhalfen? Fakt ist, dass Honig gewisse Heilungsprozesse beschleunigt und dass gerade dem Baschkirischen Honig besondere Heilungskräfte vorausgesagt werden.

Honig wird schon seit der Steinzeit von Menschen genutzt und galt bis zum 19. Jahrhundert als wichtigstes und einziges Süßungsmittel. Im antiken Ägypten erreichte er seinen Höhepunkt – er galt als „Speise der Götter“ und als „Lebend gewordene Tränen“ des Sonnengottes Ra. Selbst Ramses II lies sich sein Gehalt in Honig auszahlen. Mittlerweile gibt es in jedem deutschen Supermarkt verschiedene billige Gläser des süßen Goldes zu kaufen – doch weder Herkunft noch Herstellung sind immer eindeutig.

Beim baschkirischen Honig kann man sich sicher sein. Die Imkerei gilt vor allem in den unzähligen kleinen Dörfern der Republik als wichtige Einkommensquelle. Wiesen und Wälder geben den Bienen genügend Nahrung für den leckeren Honig.

Wolodja, 43 Jahre, hat sein Leben der Imkerei zugeschrieben. „Das Leben auf dem Dorf ist hart“, erzählt er. „Es gibt keine Arbeit für die Menschen. Wir alle leben von der Landwirtschaft, aber Geld bringt uns das nicht. Wir brauchen auch Mehl für Brot und Konfekt für die Kinder, das müssen wir irgendwie bezahlen.“ Das Leben eines Dorfbewohners schildert er sehr schwarz, keine Arbeit, keine Perspektive. Alkoholismus ist das größte Problem. Er selbst war Alkoholiker, bis er vor 6 Jahren die Reißleine zog. Nun ist er zweifacher Familienvater, arbeitet als Heizer und Monteur für die kleine Dorfschule und hat eine große Liebe: die Imkerei.

Als ihm vor acht Jahren zwei Bienenfamilien geschenkt wurden, kaufte sich Wolodja zwei Bienenhäuser und begann sich mit der Bienenzucht zu beschäftigen. Seine Informationsquelle waren für den völlig Ungelernten Bücher und seine Freunde. Mit leuchtenden Augen zeigt er Bilder aus dem zerfledderten „Schulbuch der Imkerei“, dem er sein ganzes Wissen verdankt. Er entwickelte sich schnell und gewann sogleich Freude am Neuen. Aus seinem spät entdeckten Hobby wurde Leidenschaft und aus den anfänglichen zwei Familien vier. Im letzten Jahr betreute Wolodja sieben Bienenhäuser, in diesem Jahr expandierte er schon auf 12 Bienenfamilien und im nächsten Jahr sollen es noch mehr werden.

WabenMittlerweile produzieren seine Bienen 200 Liter Honig pro Jahr, der in riesigen Töpfen im kleinen Häuschen gelagert wird. Auf dem Zentralmarkt in Ufa würde ein 3-Liter Glas seines Honigs wahrscheinlich 2000 Rubel einbringen, doch diese Möglichkeit ist ihm nicht gegeben.  Die größten Abnehmer seines vorzüglichen Honigs sind Familienmitglieder und deren Freunde. Diese bekommen den geschleuderten Bienennektar dann zum Freundschaftspreis von 1000 Rubel, oder gar geschenkt. „Einmal habe ich einen 35-Liter- Eimer verkauft, der hat unserer Familie dann diesen Staubsauger eingebracht“, erzählt er stolz und zeigt dabei auf ein riesig blaues Ungetüm, mit dem seine Frau nun freudig 3Mal am Tag das 1-Zimmer- Häuschen saugt.

„Leider habe ich nur Töchter“, berichtet Wolodja ein wenig enttäuscht, denn die Imkerei ist Männerarbeit und auch nicht ganz ungefährlich. Seine Frau höchstpersönlich hat eine Bienenallergie. „Dafür haben wir aber eine Salbe gegen die Schwellung“, sagt sie. „Und Marianna, unsere Jüngste wurde bisher noch gar nicht gestochen.“ Sie weiß, dass die Imkerei der Familie zumindest ein kleines Nebeneinkommen einbringt.

„Durch die große Hitze in diesem Jahr gibt es übrigens keinen Lindenhonig“, erwähnt Wolodja noch. „Leider. Denn der Lindenhonig ist einer der Besten aus Baschkortostan.“ Aber der Wildblütenhonig aus diesem Jahr ist auch ganz formidabel, wie es sich bei der Kostprobe beim Mittagstisch herausstellt.

Die Inhaltsstoffe und Pflanzenarten sind es wahrscheinlich nicht, die den Baschkirischen Honig zu dem machen, was er ist. Der Zauber liegt vielmehr in der Herstellung. Der Honig aus den baschkirischen Dörfern wird mit einer ganz besonderen Zutat versehen: der Leidenschaft. Und genau diese verleiht dem Honig einen ganz speziellen Geschmack, der ihm eindeutig den Goldrang aller Honige weltweit einbringt.

Wolodja NikolaewWolodja Nikolaew, 43 Jahre ist zweifacher Familienvater und seit 6 Jahren trockener Alkoholiker. Seinen Lebensmut verdankt er nicht zuletzt seiner Leidenschaft, der Imkerei, die ihn seit 8 Jahren beschäftigt. Seine Familie kommt aus dem mariischen Dorf Baiturowo, etwa 90 km nordöstlich von Ufa entfernt. Wolodja lernte in Ufa Radiotechniker, konnte aber im Dorf nie eine Arbeit finden.

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Mit allen Wassern gewaschen – eine Ufapoetin am Baikalsee http://ufa.platforma09.de/?p=621 http://ufa.platforma09.de/?p=621#comments Fri, 30 Jul 2010 17:26:34 +0000 Julia http://poeten-in-ufa.de/?p=621 Während es sich der eine Ufapoet zum Ziel machte, einmal per Anhalter von Ufa bis zum Baikal zu trampen, bezweckte die andere Ufapoetin, in einer angenehm kühlen 64-stunden Zugfahrt im Kupé den Baikal zu erreichen. Nicht der Weg war das Ziel, sondern das Ziel ihr Weg. Sie wollte die Natur des Baikal erspüren, sich an seiner Schönheit ergötzen. Eine Woche lang am kältesten, ältesten, tiefsten und größten See der Erde entspannen. Einem See, der wohl alle Rekorde der Welt bricht und eigentlich mal ein Meer werden wollte.

Angaraschlucht

An der Südwestküste des Sees, 70 km von Irkutsk entfernt kam die Poetin an, in einem kleinen Holzhüttenhotel mit Meerblick. Listwjanka, ein mittlerweile sehr touristisches Dörfchen am Fuße des Baikals bot Herberge für 7 Tage. Das Dorf war schnell erkundet, ein Tal mit kleinen Holzhäuschen, ein weiteres Tal mit weiteren Hüttchen. An der anderen Seite der huckeligen doch asphaltieren Straße das Ufer des hiesigen Sees. Idyllisch. Wären da nicht Heerscharen von Touristen und Wochenendausflüglern aus Irkutsk, für die es kein größeres Vergnügen gibt, als am Wochenende ihre Körper beim Untertauchen im 5°C kalten Wasser zu fotografieren, am Ufer zu picknicken, Unmengen an Müll zu hinterlassen und sich als Abschluss tonnenweise vom begehrten geräucherten Baikalfisch Omul mit nach Hause zu nehmen. Ja, blickt man über diese Menschen hinweg sieht man Berge, Berge und den unendlichen See vorm noch weiter entfernten Horizont.

Der BaikalIhr war schon klar, dass ihre Fahrt zum größten See der Erde führen würde, aber in welchen Dimensionen – das wurde ihr erst vor Ort klar, als sie auf die Idee kam, einfach mal mit dem Schiff an die Ostküste fahren zu wollen. „Wie bitte? Was denkst du denn? Der See hat eine Breite von 70km, das ist viel zu weit und zu gefährlich, um da mal eben mit dem Schiff hinzufahren!!“ Mm…70km breit und 730 km lang – das macht ungefähr die Größe der Bundesrepublik Deutschland aus… einfach unglaublich. Auch das Volumen des Sees ist unvorstellbar. Alle Flüsse der Erde bräuchten umgerechnet fast ein Jahr, um den See mit Wasser zu füllen. Hinzu kommt, dass das Wasser fast überall Trinkqualität hat, was nicht zuletzt auf die Tiefe und die dünne Besiedelung zurückzuführen ist.

Ja, Sibirien ist schon ein geheimnisvolles und unbekanntes Land und für viele Europäer wohl der letzte weiße Fleck auf der Landkarte. Gerade deswegen war es eine Pflicht, ihn zu besuchen und ein Bändchen an einen schamanischen Baumstamm zu binden. So führte die Reise auch zur mysteriösen Insel Olkhon im Zentrum des Baikals, einem Fleckchen Erde mit den zweitmeisten Sonnenstunden weitweit, fehlendem Stromnetz und Kanalisation und größtenteils unasphaltieren Straßen. Die Jeeptour über Berg und Tal, Sanddünen, Wälder und weite Wiesen, stets an der Südküste der Insel entlang machte tiefen Eindruck. Eine bombastische Natur, ähnlich der der Mongolei. 1500 Einwohner, die ihre Heimat bewahren und beschützen, einzelne kleine Holzhüttenhotels für Touristen, die nicht eigenständig mit Zelt unterwegs sind. Ein Stück Erde, auf dem man noch Frieden und Unberührtheit spüren kann. Doch in den nächsten Jahren wird mit Sicherheit auch dieser Ort weiter für Touristen schmackhaft ausgebaut.

Ein anderes sehr außergewöhnliches Naturphänomen, das es nur am Baikal zu sehen gibt, ist die einzige Süßwasserrobbe der Welt. Sie ist schwarz und dick mit großen Knopfaugen und tummelt sich am liebsten im Osten des Sees. Trotz allem hatte die Poetin Glück. Anfang des Jahres wanderten zwei Röbbchen in die Bucht Listwjankas. Nun ziehen sie dort ihre Bahnen und werden ab und an gesehen. Der Baikal meinte es gut mit ihr, die Poetin sah sie fast täglich.

Alte TranssibstreckeNicht nur die Robben baden in ihm, auch für jeden Besucher ist es eine Pflicht, sich im heiligen Wasser zu waschen. Doch leider reizten die kühlen 5°C die Poetin nicht, in Weisheit zu baden. Bisher ist sie also noch nicht mit allen Wassern gewaschen. Es verlangt nach Wiederholung, der Baikal ruft Revange. Es gibt noch so vieles zu entdecken. Die alte Transsib- Strecke unter anderem ist ein beliebter Wanderpfad, der zugefrorene See eine Einladung für Huskyschlittenfahrten. Er bietet viele Möglichkeiten, der mysteriöste See der Erde.

Stille Wasser sind tief und weise. Das trifft wohl auch auf den Baikalsee zu. Nur still, das ist er nicht immer. Dann und wann plaudert er seine Geheimnisse aus…

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Ode an die Fanhysterie http://ufa.platforma09.de/?p=561 http://ufa.platforma09.de/?p=561#comments Sun, 20 Jun 2010 18:47:08 +0000 Julia http://poeten-in-ufa.de/?p=561 Während in Deutschland gerade bei jedem Deutschlandspiel der Fußballweltmeisterschaft die Straßen wie leergefegt aussehen und nach der 90. Minute eine Trötenparade durch jede Stadt zieht, verhält sich der Russe in seiner Fußballeuphorie eher bedeckt.

Als wir Freitagabend beim Deutschland- Serbienspiel voller Vorfreude ein semilautes Partyzelt mit Fernsehbildschirm entdecken, schlugen unsere Herzen höher. Zwischen Schaschlikgrill und Bassanlage kuscheln wir uns in die neu entdeckte Fußballnische. Doch trotz des exklusiven Open-Air- Übertragungs- Angebots blieben wir 5, gerade in Ufa wohnhaften Deutschen allein in unserer Euphorie.

Während wir jubelten und gequält über jeden Fehler des deutschen Teams ächzten, kreisten im Hintergrund im benachbarten Partyzelt die russischen Mädels ihre Hüften, quatschen und interessieren sich nicht die Bohne für das Spiel.

fußball

Nach dem Aus für Klose durch die rote Karte erklangen plötzlich 2 gehässig beglückte Männerstimmen im Hintergrund. Jede verpatzte Torchance für Deutschland wurde lautstark beklatscht – das 1:0 für Serbien gefeiert. Aber handelte es sich bei den 2 einsam jubelnden Männern etwa um Fans des serbischen Teams? Ich zweifle sehr stark daran. Eher tippe ich auf ungehemmte Schadenfreude.

Ein kurzer Rückblick: am 10.10.2009 stehen sich Russland und Deutschland im Vorentscheid zur WM Qualifikation gegenüber.  Deutschland sichert sich nach einem spannenden Duell und dem 1:0 durch Klose den direkten Weg nach Südafrika. Und die Russen? Die fluchten natürlich laut. Auch wir beiden Ufapoeten, die wir uns doch sehr auf eine aufgeregte Meute in den ufaer Sportbars zur WM 2010 gefreut hatten. Aus der Traum… Nun sitzen wir alleine mit unserer kleinen Deutschlandflagge und verfolgen ohne gemeinsame berlin-fanmeile-2Fanhysterie die Spiele.

Den beiden Herren im Hintergrund der Freilichtübertragung bleibt scheinbar statt Anfeuern der eigenen Mannschaft keine größere Genugtuung, als das Necken aller – wenn auch in Ufa gerade wahrscheinlich eher zahlenmäßig unterlegener euphorisierter Fußballfans.

Schade. Dabei macht doch gerade gemeinsame Tröten – und Jubelparade beim Public Viewing viel mehr Spaß.  SCHLAND, SCHLAND! Auch wenn du unsere 5 zarten Stimmchen aus der Ferne kaum hören magst – wir fiebern mit und würden uns beizeiten gerne in einen deutschen voll gefüllten schwarz- rot- gold geschmückten Biergarten mit Leinwand beamen und laut mitgrölen!

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Die Gefahr aus der Tiefe – Gullydeckel http://ufa.platforma09.de/?p=488 http://ufa.platforma09.de/?p=488#comments Tue, 18 May 2010 06:02:48 +0000 Julia http://poeten-in-ufa.de/?p=488 Da läuft man nichtsahnend über eine holprige russische Straße und schwupps – wird man von einem Gully verschlungen.

Was sich vielleicht gerade halbwegs lustig und unglaubwürdig anhört, ist in Wahrheit ein gefährliches Unterfangen.

Gullys sind in Ufa eher eine Rarität, da Wassermassen hier in den Fluss Belaja abzufließen haben und waren daher bis vor kurzem nicht der Rede wert. Aber schauen sie auch noch so unschuldig aus, sie haben eine schwarze Seele und offensichtlich Hunger auf Menschenfleisch.

DSCF0334Als ich Samstagabend mit einem leckeren Eis ahnungslos aus einem Supermarkt in einem Nachbarort Ufas kam und unvorsichtigerweise meine Füße auf den Rand des besagten Deckels setzte, öffnete sich dieser plötzlich hinterlistig nach innen und ich rutschte in Lichtgeschwindigkeit mit meinem Körper tief ins Erdreich. Ich sah einen langen dunklen Tunnel vor mir und vor meinem inneren Auge raste zeitgleich mein Leben in Bruchteilen einer Sekunde an mir vorbei. Ich dachte: das wars. Ein Gully als Endstation. Da machte es plopp, ein Schmerz zog durch mein Hinterteil und meine Achterbahnfahrt endete so plötzlich, wie sie begann. Ich konnte gerade so dank rundem Po und dicker Tasche um den Arm den Komplettabrutsch ins Ufas Kanalisation abwehren.

Zwei starke Männer zogen mich in Windeseile aus dem Untergrundreich und verschlossen den hungrigen Deckel wieder. Meine Beine machten schlapp und weinten vor Schmerz dicke Tränen voller Blut. Der Schock schüttelte mich: was war passiert? Wieso war es passiert? Was hätte nicht noch alles mehr passieren können, wäre mein Kopf nicht schlauerweise vor der schweren Eisenplatte zurückgewichen, die ihn hätte zerquetschen können!? Aber mein Schutzengel hatte offensichtlich noch weiteres mit mir vor und rettete mich aus der Misere.

Ein paar Jod- und 75%ige Spritwickel später ging es mir schon viel besser. Geschundene Beine und blauen Hintern nehme ich lieber in Kauf, als die Erde plötzlich aus einer anderen Perspektive betrachten zu müssen – aus der Froschperspektive tief in einem Gully.

Dieses Wochenende bin ich mal so richtig tief gesunken und ich bin froh, dass es mir gut geht. Auf Gullydeckel werde ich aber mit Sicherheit nicht mehr treten. Ich laufe mittlerweile offeneren Auges durch die Gegend und bemerke, dass sich doch mehr Gullydeckel als gedacht in der Stadt angesammelt haben. Allerdings befinden sie sich hinterlistig versteckt auf Sportplätzen oder Gehwegen, um unschuldige Menschen zu verschlingen. Es ist, wie ich gesagt habe – Ufas Schachte sind hungrig…

Ein russisches Sprichwort beschreibt den Sachverhalt übrigens sehr treffend: „Раз – два – три по колодцам не ходи“.

Also liebe Leute, nehmt euch schön in Acht –> Ras, dva, tri – über Gullys läuft man nie!DSCF0335

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Zeckenalarm in Ufas Gefilden http://ufa.platforma09.de/?p=484 http://ufa.platforma09.de/?p=484#comments Wed, 12 May 2010 17:14:20 +0000 Julia http://poeten-in-ufa.de/?p=484 Nach dem Winter kommt in Ufa der Sommer, nicht etwa der Frühling. Und genauso explosionsartig wie das Grün auf den Wegen aus dem Boden schießt, vermehren sich auch die kleinen unbeliebten Ungeziefer in Wäldern und Wiesen. Mücken und Zecken sind bereit, Ekel und Schrecken zu verbreiten.

Nach dem ganzen Großstadtlärm zog es uns am freien Wochenende des ersten Mai, dem „Tag der Arbeit“ in die Natur. Entspannen und frische Luft wollten wir tanken. Nach dem Großstadtjungle einfach wieder pures Überleben trainieren. Mit Suppekochen über selbstentfachtem Feuer, Ausblick ins Grüne, Liedersession am nächtlichen Lagerfeuer…

Doch gerade dort, wo es den Stadtmenschen zur Erholung hinzieht, gefällt es auch der gemeinen Zecke. Hinterlistig überfällt sie einen und saugt einem das Blut aus. Ja, das ist unschön, aber es ist nun einmal nur eine Zecke. Ab und zu überfällt sie einen, man entfernt sie und macht sich nicht all zu viele Gedanken – denn meistens ist man auch gegen den Erreger der Hirnhautentzündung geimpft. Dachte ich…

Als ich nach dem Wasserholen auf einmal panisch herumhüpfende russische Männer auf mich zueilen sah dachte ich, es wäre etwas Schlimmes passiert. Man fragte nach einem Telefon, um sofort einen Arzt zu rufen: ein Holzbock hatte sich am Bauch eines Mannes gemütlich gemacht. Er wurde fachmännisch mit Öl begossen – denn scheinbar solle die Zecke daraufhin vor lauter Angst sofort den Tatort verlassen… Da eine Pinzette nicht vorhanden war, entfernte man den Blutsauger am Ende mit Nadel und Faden.

Am nächsten Morgen entdeckte auch ich auf meinem Schopf einen dicken Zeckenlaib. Und hätten die gestandenen Männer am Vortag nicht solche Panik verbreitet, dann wäre mit Sicherheit auch ich ruhig geblieben. Ich entschied mich für die altbewährte Methode Pinzette und fragte einige der vielzähligen wartenden Touristen am Bahnhof. Auch diese wurden sofort aufgeregt: „Eine Zecke? Dann musst du ins Krankenhaus!  Du musst die untersuchen lassen! Die übertragen hier doch alle Krankheiten!“ Okay, jetzt war ich wirklich unsicher, ließ mir den Parasiten alsbald entfernen und steckte sie in eine leer getrunkene Wasserflasche, um sie bis zum nächsten Tag mit mir rumzutragen.

Mir wurde aufgetragen, mein neues „Haustier“ am nächsten Tag sofort in „San Epidem Stanzija“ zu bringen. Offensichtlich wurde das nicht nur mir gesagt….

Ganz Ufa rennt mittlerweile ins Forschungszentrum für epidemiologische Erkrankungen. Für insgesamt 260 Rubel wird das kleine Tier auf den Erreger der Hirnhautentzündung (Frühsommer-Meningoenzephalitis – FSME) untersucht. Nach fast einer halben Stunde Wartezeit konnte ich endlich den Blutsauger aus den Händen geben. Eine gestresste Dame verfrachtete die Zecke in ein kleines Untersuchungsglas und beschriftete es mit einer Nummer. Daraufhin traf man in der nächstgelegenen Bank erneut die ganzen vor einem Wartenden beim Geld bezahlen und am nächsten Tag konnte telefonisch das Ergebnis der Untersuchung erfragt werden. Diese Prozedur ist von Nöten, um bei einem positiven Ergebnis eine kostenlose Behandlung gegen die Hirnhautentzündung zu bekommen.

Warum aber diese überteuerten lebensverlängernden Maßnahmen für die ungeliebte Zecke, wenn man doch einfach präventiv impfen könnte? Weil es den Krankenhäusern eine Menge Geld bringt und weil die „Gebissenen“ lieber für 260 Rubel den Parasiten untersuchen lassen, als später viele tausende von Rubeln für eine Behandlung der Hirnhautentzündung zahlen zu müssen.

Auf jeden Fall habe ich jetzt Gewissheit, dass meine Zecke negativ war – und so wie die Zecke, so auch der Gebissene. Und auf einen Ausflug in die Natur fahre ich nie wieder ohne Pinzette. Öl über eine saugende Zecke zu gießen bewirkt nämlich nur, dass sich die Zecke vor Angst erbricht und damit auch den gefährlichen Erreger ins Blut des Menschen überträgt. Vielleicht sollte man dafür mal Aufklärungsmaßnahmen ergreifen… Und leider schützt auch die für russische Verhältnisse leicht überteuerte Untersuchungsmaßnahme nichts gegen die wesentlich verbreitetere Borreliose. Einen Zeckenbiss nehme ich jetzt aber definitiv nicht mehr auf die leichte Schulter…

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Insider- Tipps Ufa Nr. 1 – МеХаноид http://ufa.platforma09.de/?p=438 http://ufa.platforma09.de/?p=438#comments Wed, 05 May 2010 05:39:37 +0000 Julia http://poeten-in-ufa.de/?p=438 Unweit von den ganzen Edel – Electro- Schuppen, die sich zu Hauf in Ufa etabliert haben, erlebten wir gestern eine ganz andere Seite Ufas. Eine eher schwarze, spookige…

Der Club „Element“, im Hinterhof eines großen Einkaufshauses gelegen, macht auf den ersten Blick einen ranzigen, unheimlichen Eindruck. Ein zerbröckeltes altes einsames Parkhaus empfängt den Konzertbesucher und führt ihn zur verriegelten und dunkel verhüllten Eingangstür des „Клуб Элемент». Der Türsteher heißt uns eher minder freundlich willkommen und zieht uns ausnahmsweise nicht Wasserflaschen, sondern Streichhölzer, Tabletten und Kaubonbons aus den Taschen. Mit einem neongelben Textmarker werden wir „markiert“, wir sind drin. Circa 50 Gäste tanzen vor der klitzekleinen Bühne. Der Raum erinnert ans LaBim. Ein alter „versiffter“ Club mit einem ganz besonderen Charme. Die Wände sind mit Schwarzlichtfarben bemalt, die im dunklen Raum leuchten. In der Mitte steht eine runde Bar, voll mit Büchsenbier gefüllt und einem gelbhaarigen Kellner, dessen Haare ebenfalls hervorragend im Schwarzlicht funkeln. Die Menge ist bunt gemischt. Punks, Gruftis, Rocker… Es scheint wie eine Kostümparty – bunt bemalte und aufgedrehte Menschen in extremen Lackoutfits springen mit Perücken durch die Gegend. Ein Ort der Toleranz – egal wie du dich fühlst, leb es aus, hier bist du willkommen,  bist unter deinesgleichen.

Die Band erscheint auf der winzigen Bühne. Fünf Typen wie aus einem Comic. Ein brüllender und röhrender Punk mit Springerstiefeln und Irokesen, ein barbrüstiger und langhaariger Metaler am Bass, ein durchgedrehter Streber mit Karo- Westover, Schüttelfrisur und Hornbrille, der Elektroklänge aus einem PC zaubert, ein Freak mit verschwitzten Haaren, e-Gitarre und Wahnsinnsblick und eine schwarz bekleidete Edelgruftine mit Opernstimme. Verschiedener könnten die Mitglieder einer Band wahrscheinlich nicht sein, aber spannender anzuschauen auch nicht.band


band2Die ersten Elektroklänge dringen an unsere Ohren. Elektromusik mit progressiven Live- Guitarklängen, einer aggressiven Man-vocal und einer lyrischen Frauenstimme. Schwarz angehauchter Hardelectro mit Themen über Weltuntergang und die Spiritualität. Die 50 Fans tanzen wild, ergeben sich den scheinbar wohlbekannten harten Klängen, springen, schreien, wiegen sich, küssen sich, bemalen sich… Ein Spektakel der ganz besonderen Art.

Auch als Nicht – Fan dieser extremen Musikrichtung – ich bin begeistert von der Begeisterung. Diese Menschen reißen mit, stecken an. Das deutsche „Eins zwei Polizei“ bringt die kleine Masse noch mehr zum grölen und  schwitzen. Wir sind verzückt von der Andersartigkeit des Clubs und der Band. Nach dem Konzert werden wir noch schnell vorgestellt. Deutsche Zuschauer im Publikum, das macht die Band stolz. Uns auch – dass wir uns überwunden haben, diesen düsteren Eingangsort zu durchqueren und uns auf diese fremde Musik einzulassen. Uns wäre etwas Großartiges entgangen! Hörbeispiel   Mexanoid

Und wer auch einmal diese spookige Seite Ufas erleben möchte, findet den Klub Element in der Лесотехникума 49/1 (Haltestelle цоколь ТК Октябрьский).

Die Band МеХаноид tritt übrigens das nächste Mal beim Rammstein- Coverfestival im Club Element auf… Hier geht’s zur offiziellen Homepage der ufaer Band: http://www.mexanoid.ru/ .

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So sieht er aus…. http://ufa.platforma09.de/?p=414 http://ufa.platforma09.de/?p=414#comments Wed, 28 Apr 2010 04:31:55 +0000 Julia http://poeten-in-ufa.de/?p=414 DSCF0297der russische Frühling.

Nachdem wir letzten Donnerstag schon mit Röckchen und jackenfrei bei sommerlichen 28°C durch die Sonne hüpfen konnten, erwartet uns heute dieses Schreckensbild beim morgendlichen Fensterblick. Schnee!

Ein deutsches Lied prophezeit schon so schön:

„April, April, der weiß nicht, was er will.

Bald schaut der Himmel trübe drein,

bald Regen und bald Sonnenschein.

April, April, der weiß nicht, was er will.“

So fühlen auch wir uns mittlerweile hier. Sommer, regenwaldartige Regengüsse, frostige Winde und nun kehrt das unverhoffte Weiß zurück – aber im Zeitraffer, alles innerhalb einer Woche!

Meine Freudenschreie am Donnerstag über die spontane Beendigung der zentral regulierten Konstantbeheizung bedauerte ich schon gestern.  Aber wer glaubt denn schon den neunmalklugen Russen, dass es im April wirklich mindestens einmal 25°C werden und dann wieder der Schnee folgt. Wer glaubt denn das? Gott sei dank schaltete die zentrale Heizstelle sofort die Heizapparate wieder an. So froh war ich, am Sonntag nach den Regengüssen auf einmal das Grün vor dem Fenster explodieren zu sehen, erste Frühjahrsblüher zu erblicken. Nun schlafen sie wieder unter der kleinen Schneeschicht – da ist in Deutschland schon fast der Flieder wieder verblüht.

Hoffentlich ist in zwei Tagen wieder alles getaut, die Erde trocken und mindesten 18°C ;) Der 1. Mai – „Tag der Arbeit“ scheint mittlerweile eher „Tag des Tourismus“ zu heißen und lockt Jung und Alt zu Wanderungen und Campierungen in die Natur. Wir werden sehen! Auch wir wollen den Wandertruppen ins „Grüne“ folgen…

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